Artikel und Beiträge

Die Grünen – die Volkspartei der neuen technischen Revolution

"Was die Wirtschaft betrifft, so kann ich mich in Berlin vor Einladungen von Unternehmern kaum retten", sagt Renate Künast. Der Kapitalismus kennt als Antwort auf Naturkatastrophen nur das Draufsatteln. Der Schaden einer Industrialisierungsstufe ist Anreiz für die nächste. Die Grünen werden als Industriepartei des modernen Kapitals seine Ausbeutung und Expansion, die auf sich nachindustrialisierende Kolosse trifft, begleiten und seine Kriege "ökologisch" segnen. Beim Krieg um das letzte Kupfer oder die Abwehr von Solarpiraterie wird Claudia Roth sagen, es gehe um die Rettung der Welt und besonders der Nomadenkinder. Die Werbung antizipiert die neue Moral bereits: J.R. Ewing steigt von Öl auf Solarenergie um und lacht dabei noch dreckiger als früher: "Shine, Baby, shine."

Guido Westerwelle: „Die Menschen auf der Titanic waren gesund, hatten aber kein Glück“ und andere Worte fürs Poesiealbum

Unbestreitbar ist Guido Westerwelle eines der letzten Originale, ein Politiker mit Ecken und Kanten, also einer, der das mitbringt, woran es heute in der Politik mangeln soll. Keiner krakeelt so vorlaut und schrill Botschaften in die Welt, die nicht für die Geschichtsbücher taugen („Willst du fit sein auf die Schnelle, komm’ zu Guido Westerwelle!“), keiner stellt die Schmerzunempfindlichkeit des Politikers so klirrend zur Schau und greift derart spendabel in jeden Scheißhaufen, um Prozente zu machen, wie er.

Kollateralschäden unter Bündnispartnern

Es hatte schon so ausgesehen, als würde die Nato angesichts des Libyen-Kriegs aufgrund ihrer internen Widersprüchen zugrundegehen. Doch das Militärbündnis hat sich zusammengerauft – schon allein deshalb, um den französischen Staatspräsidenten wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen.

Was bleibt ist Pragmatismus

Seit Karl-Theodor zu Guttenberg Außenminister ist, wird Klartext geredet: Die Außenpolitik hat deutsche Interessen durchzusetzen, ob es nun um Rohstoffe, Energie, Handelswege, Flüchtlingsabwehr oder gegen Konkurrenten auf dem Weltmarkt geht. Und wo sich diese Interessen nicht mehr durch die Unterstützung autoritärer Regime wahren lassen, muss die Bundeswehr ran. Vielleicht schützt sie schon bald Solarkraftwerke in Nordafrika.

Heimweh nach der Sippe

Kommentar zum Buch "Der kommende Aufstand"

Der Begriff »Kommunismus« wird neu definiert als »Aufruf und Name für all die Welten, die gegen die imperiale Befriedung Widerstand leisten« – also auch die Taliban und die Hamas. Deshalb kennt der »Aufstand« auch keine »Zugehörigkeit zu einer Klasse, Rasse oder einem Wohnviertel«. Die behauptete Existenz von Rassen ist eine der vielen Entgleisungen. »Faschismus oder Anarchismus« (in einem Atemzug) trennten falsch zwischen »dem, was wir sind, was wir machen, und dem, was wir werden«. Diese Geschwätzigkeit durchzieht das ganze Buch.

Der Aufstand der Integrierten

Integration ist nicht in erster Linie gut für Migranten, sie ist vielmehr lebenswichtig für die bereits Integrierten. Aber nicht nur Migranten sollen sich anpassen, alle sollen. Und wollen. Denn alle wollen innen sein, außen ist out. Das ist die Stunde der Vermittler. Heiner Geißler holt alle rein. Zur Zufriedenheit auch der Linken.

Das Problem heißt Deutschland

Wenn die EU in der Krise ist, trägt Deutschland daran nicht unerheblich Schuld. Der Euro war nie ein antinationales Projekt.

Köpfe wie Gauck

Regierungen – und auch Oppositionen – sind so gut oder so schlecht wie die Konjunktur. Über die Regierungskrise in der Krise, über Einsichten, die eine Präsidenten-Kür vermittelt, und wilhelminische Großspurigkeit.

Zuchtmeister Deutschland

An Griechenland wird experimentiert, wie viel Diktat und Disziplinierung sich die Peripherie von den Mächten Kerneuropas gefallen läßt – allen voran von Deutschland. Doch die deutschen Bild-Leser, die heute den Griechen alles nehmen wollen, ahnen noch nicht, was noch auf sie zukommen wird, wenn 2011 die sogenannte Schuldenbremse greift.

Dein Feind: der Sozialschmarotzer

Peter Sloterdijk möchte die Sozialsysteme abschaffen, Guido Westerwelle bewertet die Hartz-IV-Reformen als Einladung zu spätrömischer Dekadenz. Dass die Unterschichten des Müßiggangs verdächtigt werden, hat eine lange Tradition.

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