Putin

Russlands regressiver Kampf gegen die „goldene Milliarde“

Russland führe gegen die Vormachtstellung des Westens Krieg, sagt Wladimir Putin, und wirbt mit antiamerikanischer und homophober Rhetorik um Sympathien im „Globalen Süden“. - Eine neue Epoche der Konflikte zwischen dem Westen und China und Russland, aber auch innerhalb des Westens und zwischen nichtwestlichen Staaten.   

Die Wahrheit stirbt im Krieg zuerst (Die Lüge als Waffe)

Jeder Reduzierung komplexer Dinge auf Parolen haften Mängel an. Auch Friedensparolen taugen meistens nur für Umzüge in Friedenszeiten, im Krieg wirken sie oft sinnlos oder sogar zynisch. Die Losung „Frieden schaffen ohne Waffen“ sollte verifiziert werden: Wird Russland entwaffnet, herrscht Frieden, wird die Ukraine entwaffnet, die Todesschwadron. Der Parole „Die Wahrheit stirbt im Krieg zuerst“ sollte zumindest hinzugefügt werden, dass der Mensch im Krieg genauso schnell stirbt und es der Wahrheit auch in Friedenszeiten nicht gut geht. 

Putins Krieg und die Neuordnung der weltweiten Machtverhältnisse

Derzeit sind China und Russland die treibenden Kräfte einer Neuordnung der Welt, China zu seinem Vorteil, Russland, wie es scheint, aus Lust am eigenen Untergang. Während China vorerst ökonomisch expandiert, zieht Russland in Kriege. Die USA demonstrieren neue Stärke und die EU erscheint wie gewohnt unsortiert. 

 

Der 30-jährige Krieg des Islam, die Interessen der Innen- und Außenmächte und die Flüchtlingswanderung

Nach den historischen Niederlagen und Deformationen der Befreiungsvisionen fällt das überwiegende Bewusstsein auf allen Kontinenten in nationale, ethnische, tribale, religiöse, rassistische und faschistische Bindungen und Wahnvorstellungen zurück. In Europa kommt der bürgerliche Humanismus unter die Räder - nichts hat Angela Merkel so schaden können wie die humane Geste gegenüber Flüchtlingen. Der linke Tribalismus antisemitischer Prägung wurde im Bestseller: „Der kommende Aufstand“ verbreitet. Besonders schonungslos schlägt die Regression im arabischen Raum zu, in dem der Islam sich seinen eigenen 30-jährigen Krieg genommen hat. Seit vier Jahren toben Schlachten, zerfallen Nationen in Emirate, Duodezstaaten und Domänen von Stämmen, Rebellenmilizen und Banden. Irak, Syrien, Libyen, Jemen existieren nicht mehr. Syrien ist mit 250.000 Toten und sieben Million Flüchtlingen die größte humanitäre Katastrophe unserer Zeit ...

Griechenland: Luft nach unten

Deutschland ist der europäische Hegemon, da ist kein Platz für Empathie, wie sie in Udo Jürgens Lied „Griechischer Wein“ mitschwang. Da tanzt der Hofnarr auf dem Tisch. Oliver Welke mochte in seiner „heute-show“ gar nicht mehr aufhören, mit einem Handy aus Ziegenkäse zu telefonieren. Es klappte nicht, aber merkt der Grieche das? 79 Prozent der Deutschen und sogar 52 Prozent der Linken-Wähler stehen hinter Schäuble, nur 13 Prozent wollen die Sparauflagen lockern. Der Hass der immer strebsam sich Bemühenden ergießt sich über Kulturen, die dem Kapital noch Leben abtrotzen wollen, auch wenn ihnen das immer weniger gelingt. Der ach so schöne und suspekte Süden ...

Pitbull Politics - Die geopolitischen Folgen des Konflikts um die Ukraine

Dass die deutsche Regierung heute 25 Prozent der weltweiten Rohstoffvorkommen im Schätzwert von 40 Billionen Dollar, die sich, wenn die Erderwärmung anhält, durch die Erschließung der Tundra und der Eismeere verdoppeln dürften, der neuen Weltmacht China zukommen lässt, verströmt einen Hauch von Götterdämmerung, der sich wohl nur erklären lässt, wenn man die deutsche Russenphobie nach zwei verlorenen Kriegen beachtet, und registriert, dass Geopolitik oft ohne ökonomische Vernunft ist – sie klammert sich zu sehr an Traditionen und Landgewinn.

Das Tauziehen um die Ukraine und der Bruch mit Russland

Vorbemerkung: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Auszug aus dem Buch "Europa zwischen Weltmacht und Zerfall" von Rainer Trampert. Das Buch ist im Schmetterling-Verlag, Stuttgart erschienen und kostet 14,80 EUR. Umschlag, Inhaltsverzeichnis und das Kapitel "Tauziehen um die Ukraine ..." kann von dieser Seite herunter geladen werden.
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Das europäische Bürgertum ist tief gespalten. Die kapitalverwaltende Sektion warnt, seinen Geschäftsinteressen folgend, vor antirussischen Sanktionen. Eines ihrer Organe, das «Handelsblatt», warf dem Westen am 13. März 2013 «Pitbull-Politics» gegenüber Russland vor: «Ohne nachzudenken, geht man auf den anderen los, mit der animalischen Härte der Instinkte (…) mit gefletschten Zähnen, aber ohne Hirn.»

Dagegen ist das Bürgertum, das in Politik und Medien den Ton angibt, von einem antirussischen Fanatismus berauscht, der alten Haudegen aus der Epoche des Kalten Krieges Angst macht. Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, sieht in dem Partnerschaftsvertrag der EU mit der Ukraine, dessen politischer Teil im März 2014 vereinbart wurde, «einen deutlichen Schritt der Eskalation». Und Peter Scholl-Latour stellte bei Maischberger fest: «Wenn man die deutschen Medien und deutschen Politiker hört, meint man, das großdeutsche Reich hätte den Krieg gewonnen.» Recht hat er. Deutsche Politiker, Zeitungsleute und TV-Moderatoren behandeln die Ukraine und besonders die Krim wie deutsches Territorium, das Putin mit seinen Russen in Uniformen ohne Abzeichen ihnen gestohlen hat.

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